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2023-03-16 17:29:24 By : Mr. Raymond Ren

Ferienzeit und Sommer bedeuten meist Sonnenschein und eventuell Badeurlaub. Da darf der passende Sonnenschutz nicht fehlen. Wir haben 55 Produkte getestet.

Wir haben elf neue Sonnencremes getestet und für zwei weitere Sonnencremes aktuellere Versionen in den Test aufgenommen. Eine neue Empfehlung ist das Avène Intense Protect Sonnenfluid LSF 50+, das zwar teuer ist, aber durch ein angenehmes Hautgefühl überzeugt.

Wir haben 27 weitere Sonnencremes getestet. Neue Empfehlungen sind die Ombra Sun Ultra Sensitiv Sonnenlotion LSF 50+ von Aldi, die mineralische Eco Cosmetics Sonnenmilch Sensitive LSF 30 und die Waterlover Hydrating Sonnenmilch LSF 50 von Biotherm.

Getestet haben wir Sonnenschutzmittel mit dem Lichtschutzfaktor 30 oder 50, wasserfest sollten sie auch sein. Abgedeckt wurden dabei verschiedene Preisklassen.

Wir haben im Test herausgefunden, dass vor allem mittelpreisige Sonnencremes unsere Ansprüche recht gut erfüllen und vor Sonnenbrand gut schützen, einen weißen Film hinterlassen sie auch nicht. Bei den günstigen Sonnencremes vom Discounter war uns der Geruch zu stark, teure Cremes machen ihre Sache recht gut, abgesehen von einem Produkt. Erstaunlicherweise sind Sprays sehr unpraktisch.

Wichtig sind die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben beim Kauf, denn das Mittel muss vor allem ausgiebig und regelmäßig aufgetragen werden. Oft wird das eine Sonnencreme sein, die nicht zu stark duftet, wir haben daher stärkeren Geruch als Kritikpunkt gesehen.

Von Hautärzten wird mindestens ein Sonnenschutzfaktor von 30 empfohlen. Unsere Ansprüche erfüllte vor allem eine Sonnencreme mit mittlerem Preis und einem Lichtschutzfaktor von 50+, es hatte mineralische und chemische UV-Filter, man wird also vor Infrarotstrahlen auch geschützt. Rein mineralische Produkte verzichten auf die chemische Komponente, da haben wir auch einige empfehlenswerte Produkte. Hat man kein Problem mit kleinen Tuben, so bekommt man beim Discounter auch eine duftfreie Creme.

Die Garnier Ambre Solaire Sensitive Expert+ mit LSF 50+ bietet hohen Schutz gegen Sonnenbrand, ist parfümfrei und kommt mit 200 Millilitern in einer praktischen Größe, so reicht sie auch für einen längeren Strandurlaub aus.

Die weiße Milch ist cremeartig und kompakt, der Strahl ist präzise, nichts tropft hier und trotz hohem Lichtschutzfaktor lässt sie sich einfach einreiben, besser sogar als so manches Produkt mit LSF 30. Die Creme zieht recht schnell ein und hinterlässt dabei auch keine weißen Rückstände. Die Haut glänzt danach, klebt aber nicht. Nach ca. zehn Minuten wird dieser Glanzschimmer aber auch weniger, er verschwindet jedoch nicht ganz. Somit wird auch die »nicht fettend«-Aussage auf der Tube recht gut eingehalten.

Ganz duftfrei ist sie nicht, aber nach ein paar Minuten nimmt man den Duft nur noch wahr, wenn man nah an die Haut geht.

Die Creme ist wasserfest und besteht sowohl aus chemischen Filtern wie etwa Octocrylen, als auch aus mineralischen wie Nano-Titaniumdioxid, mit LSF 50+ bietet sie viel Schutz, außerdem soll sie dem Hersteller gemäß auch vor Infrarotstrahlung schützen. Infrarotstrahlen sind neben den UVB-Strahlen besonders gefährlich, schlimmstenfalls führen sie zu Hautkrebs.

Auf der Rückseite der Tube wird mit einem »sofortigen Schutz« geworben, etwas danach steht aber, man solle sich eincremen bevor man sich sonnt, wir haben die Creme daher rechtzeitig vorher aufgetragen.

Insgesamt finden wir, dass diese Creme einen sehr guten Schutz  im Sommer für einen recht niedrigen Preis bietet.

Die Ombra Sun Ultra Sensitiv Sonnenlotion LSF 50+, die bei Aldi erhältlich ist, verzichtet auf den chemischen UV-Filter Octocrylen. Die Lotion ist emulsionsartig und lässt sich einfach einreiben. Sie ist schnell eingezogen und hinterlässt einen leichten hellen Schimmer, jedoch keine weiße Schicht. Die Lotion ist parfümfrei und ist laut Herstellerangaben für Personen mit empfindlicher Haut und Neurodermitiker geeignet. Der Duft ist dezent chemisch.

Die etwas gedrungene Form des Behälters täuscht: Der etwas dickere Behälter fasst mit 200 Millilitern durchschnittlich genauso viel wie andere, größer wirkende Tuben und er liegt zudem gut in der Hand.

Die größere Flasche, der höhere Lichtschutzfaktor und die Schmierfreundlichkeit machen die Ombra Sonnenlotion 50+ verglichen mit der LSF-30-Variante von Ombra, die dickflüssiger und kleiner verpackt ist, attraktiver und sie ist im 100-Milliliter-Vergleich auch günstiger. Allerdings sind dieser Lotion mineralische Filter in Nano-Größe enthalten, die umweltbedenklich sind.

Die Sun Sensitive Gel-Creme LSF 30 von Daylong Cetaphil bescherte uns im Test das angenehmste Hautgefühl ohne Duft oder Glanz. Sie eignet sich auch für sensible Haut oder welche, die zu Allergien neigt.

Die Gel-Creme ist gelblich und man kann sie tropffrei und präzise herauspressen, die auf dem Kopf stehende Flasche hat 200 Milliliter Inhalt. Da sie eine fettfreie Gel-Konsistenz hat, kann man sie auch leicht einmassieren. Dafür zahlt man aber auch etwas mehr, hier hatten wir das teuerste Testprodukt. Die Schachtel für die Tube fanden wir unnötig.

Hier schützen UV-Mischfilter wie etwa mineralisches Titandioxid in Nano-Größe und auch chemische Filter wie Ethylhexyl Methoxycinnamat (Octinoxat), letzteres soll in Zukunft unter anderem auf Hawaii verboten werden, um die Meere zu schützen.

Deshalb fiel diese Creme auch beim Sensitiv-Creme-Test von Öko-Test ebenso wie unsere erste Empfehlung durch . In Europa sind diese Filter aber noch immer zugelassen, daher halten wir es vertretbar, diese Creme zu benutzen, vor allem, wenn man sensible Haut hat und ein fettfreies Produkt möchte.

Für die Avène Intense Protect Sonnenfluid LSF 50+ muss man tiefer in die Tasche greifen, denn sie gehört ins obere Preissegment der getesteten Sonnencremes. Dafür bietet sie dank des vom Hersteller Pierre Fabre patentierten Breitbandfilters TriAsorB Zellschutz bis ins Infrarotspektrum. Wer sich beim Sonnenschutz etwas besonders Hochwertiges gönnen möchte, ist bei der Avène daher richtig. Cremig, wie sie ist, lässt sie sich angenehm und leicht verteilen und zieht schnell ein. Das ist besonders praktisch, wenn man mehrere Schichten auftragen möchte. Selbst nach dem Trocknen fühlt sich die Haut noch gepflegt und geschmeidig an, ohne dass das Sonnenfluid einen Fettfilm hinterlässt. Deswegen kann sie auch im Gesicht angewandt werden. Auch für Babies und Kindern ist sie geeignet.

Dass das Fluid aus der Tube fließt, ohne zu tropfen, macht die Anwendung angenehm bequem. Hierbei wird zwar schon auf den ersten Blick die gelbliche Farbe sichtbar, auffällig sein könnte dies allerdings höchstens auf sehr heller Haut. Dank seines transparenten Charakters könnte das Fluid hier sogar helfen, Rötungen leicht abzudecken. Bei weißer Kleidung ist jedoch Vorsicht geboten: Vor dem Anziehen sollte man das Sonnenfluid besser gründlich einziehen lassen.

Das Avène Intense Protect Sonnenfluid LSF 50+ ist damit ein hochqualitativer Sonnenschutz, der seinen Preis wert ist.

Das Sundance Ultra Sensitiv Sonnenspray 30 ist ein duftfreies, weißes und dünnflüssiges Spray, das mit dem chemischen Octocrylen-Filter vor UV-Strahlung schützt. Der Fettglanz war hier größer als bei der LSF-50-Variante desselben Herstellers. Das Spray ist eingeschränkt wasserfest, was näher auf der Rückseite erläutert wird. Laut Test des Deutschen Allergie- und Asthmabundes von 2016 ist das Produkt auch für Neurodermitiker, Diabetiker und Sonnenallergiker geeignet.

Das teuerste Spray war das Nivea Sun 50+ Sonnenspray, hier bekommt man dafür hohen Schutz mit chemischem Homosalat-UV-Filter, der steht neben Octocrylen aber in der Kritik. Wenn man es in die Hand gesprüht hat, lässt sich das Produkt leicht verteilen. Auch hier besteht ein Widerspruch zwischen Sofortschutz und einziehen lassen. Das Anti-Flecken-Versprechen wird bald wieder relativiert, dann heißt es nur noch, dass das Spray »hilft, die Intensität von Sonnencreme-Flecken nach dem Waschen zu reduzieren«. Direkter Kontakt mit der Kleidung sollte laut Rückseite vermieden werden. Solche Werbeaussagen führten bei Stiftung Warentest zu Punktabzug.

Einen solchen hohen Schutz bekommt man bei der Lavozon mit LSF 50, zu kaufen gibt es sie bei Müller. Die Konsistenz ist dickflüssig, eher cremig als eine Sonnenmilch, so ist es beim Großteil der Produkte mit hohem Schutz. Das Einmassieren ist eher mühsam, es bleiben keine weißen Rückstände, dafür aber ein fettiger Glanz.

Vor allem finden wir ihren Preis und den sehr dezenten Duft gut, nach einiger Zeit ist er fast ganz verflogen. Auch hier werden chemische Filter wie Octocrylen und mineralische wie Nano-Titandioxid eingesetzt, um vor der UV-Strahlung zu schützen. Stiftung Warentest findet diese Creme sehr gut. Vor der Benutzung muss man die Flasche umdrehen und schütteln, das ginge auch praktischer wie etwa mit auf dem Kopf stehenden Flaschen.

Der Duft der Biotherm Waterlover Hydrating Sonnenmilch LSF 50 ist frisch, und die dünnflüssige, blassgelbe Lotion überzeugt auch beim Auftragen: Sie lässt sich schnell einreiben und hinterlässt keine weißen Rückstände. Die Haut wirkt zudem gepflegt und wird mit Feuchtigkeit versorgt. Der sehr hohe Sonnenschutz kommt durch unbedenkliche chemische Filter zustande, Octocrylen wurde nicht verwendet. Die Tube besteht laut Hersteller zum Teil aus Papier, wodurch verglichen mit dem Vorgängermodell 43 Prozent Plastik eingespart wurde. Die Tube steht auf dem Kopf, sodass sich die Lotion gut dosieren lässt. Das Produkt von Biotherm hat seinen Preis, ist aber im Vergleich mit anderen hochpreisigen Produkten mit seinen 200 Millilitern Inhalt langlebiger. Leider ist die rückseitige Beschriftung der Tube sehr klein geraten. Zudem gibt es keine Angaben darüber, ob die Lotion wasserfest ist.

Bei der Eucerin Sensitive Sun Lotion 50+ störte uns der sehr penetrante Duft, für den Hautschutz sorgen chemische Filter, Octocrylen und Homosalate, die Inhaltsstoffe finden sich auf dem Schachtel-Boden, wir haben lange danach gesucht. Versprochen werden »angenehmes Hautgefühl«, »zieht schnell ein« und »extra light« – das konnten wir nicht feststellen. Verteilen lässt sich die Creme mittelmäßig gut, ein fettiges Hautgefühl bleibt.

Nach der Einwirkzeit wird der Glanz weniger, der Duft aber nicht. Mit Seife und Wasser haben wir ihn auch nicht ganz abbekommen. Auf der Rückseite widerspricht der Hersteller seinem Anti-Flecken-Versprechen, Kontakt mit harten Oberflächen und Textilien sollte vermieden werden, wir nehmen an, es geht etwa um Autos, hier kann nämlich der Lack durch die Creme beschädigt werden. Praktisch ist, dass die Flasche auf dem Kopf steht.

Bei Rossmann bekommt man die Sunozon Sonnenmilch 50, es ist eher eine Creme als eine Milch. Einreiben kann man sie nur schwer, ohne dass ein weißer Film zurückbleibt. Der Fettglanz geht irgendwann wieder weg, der Duft ist aber stark und blieb lange noch haften. Chemische Filter wie Octocrylen sorgen für den Schutz, in der Flasche sind 400 Milliliter, so eignet sich dieses Produkt etwa für Familien. Man kann die Sonnenmilch aber auch als 200-Milliliter-Flasche kaufen und eine Version für Kinder gibt es auch.

Die Ombra Sun Ultra Sensitiv Sonnencreme LSF 30 von Aldi kommt ohne Parfüm, Octocrylen und mineralische Nano-UV-Filter aus. Stattdessen schützt die Creme mit chemischen Filtern. Sie lässt sich gut einreiben, duftet dezent und hinterlässt zwar einen Fett-, aber keinen weißen Film. Leider fasst die Tube nur 75 Milliliter, was lediglich für zwei Ganzkörper-Anwendungen reicht. Daher ist das Produkt eher für eine kürzeres Sonnenbad geeignet.

Die Ladival Sonnenschutz Gel 30 eignet sich ebenfalls für zu Allergien neigender Haut. Dieses Gel zieht etwas langsamer ein. Es ist parfümfrei und hat einen leichten Duft, chemische Filter wie Octocrylen schützten vor Infrarot- und UV-Strahlen. Der Duft verfliegt schnell. Sucht man ein Einsteigerprodukt für Hauttypen, die zu Allergien neigen, eignet sich dieses Produkt sicher.

Die Sundance Sonnenmilch LSF 30 ist etwas für alle, die unempfindlich gegenüber Düften sind. Beim Test der Stiftung Warentest wurde die Creme Sieger. Laut Hersteller schützt dieses Produkt vor Infrarot- und UV-Strahlen dank chemischen und auch mineralischen Mischfiltern – Tris-Biphenyl Triazine in Nano-Größe.

Die Sonnenmilch Sensitive LSF 30 von Eco Cosmetics ist ein dünnflüssiges Naturkosmetik-Produkt, das sowohl parfüm- als auch duftfrei ist. Sie ist leicht aufzutragen und hinterlässt einen sehr geringen Fettglanz. Umweltfreundliche, mineralische Filter in Non-Nano-Größe sorgen für Sonnenschutz direkt nach dem Auftragen. Durch die milchige Textur kann die Sonnenmilch beim Auftragen leicht auslaufen und tropfen, vor allem weil der Tubendeckel nicht sonderlich fest schließt. Die 75 Milliliter des teuren Mittels sind lediglich für zwei Ganzkörper-Anwendungen ausreichend.

Die Sonnenmilch kommt in einer Schachtel, auf der sich leider keine Angaben zur Wasserfestigkeit finden, mit der der Hersteller auf seiner Website wirbt. Bei einem Test von 2018 bewertete die Stiftung Warentest den UVA-Schutz als mangelhaft, der Hersteller kritisierte allerdings die Testmethode, bei der das Produkt stark erhitzt wurde.

Die Sonnenlotion Eco 30 hat eher eine cremige Konsistenz, man kann sie recht schwer verteilen, ein weißer Film bleibt zurück, ebenso eine fettige Glanzschicht. Der Zitrusduft ist angenehm, verfliegt aber schnell. In einer eher klobigen Pumpflasche sind gerade einmal 100 Milliliter enthalten, einen unnötigen Karton gibt es dazu. Die Flasche ist eher unhandlich beim Auftragen.

Die Speick Sun Sonnencreme 30 ist eher dünnflüssig und könnte fast als Sonnenmilch durchgehen. Ein weißer Film bleibt fast nicht zurück, ebenfalls kaum Fettglanz und als einziges mineralisches Produkt ist sie duftfrei. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier jedoch nicht, diese Creme ist unter den mineralischen Produkten die teuerste, dafür bekommt man nur 60 Milliliter, das reicht vielleicht für eine Ganzkörper-Anwendung oder etwas mehr. Die Schachtel finden wir auch unnötig.

Angaben des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen (BVDD) in Deutschland entsprechend gibt es im Jahr 300.000 Neudiagnosen bei Hautkrebs. Grund seien die steigende Lebenserwartung und auch die Zunahme von Outdoor-Aktivitäten seit den 1980er Jahren, außerdem das »Schönheitsideal braune Haut«.

Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchungen gibt es ab 35 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Sonnenschutz ist also wichtig und jeder sollte dafür die passende Creme finden. Das Angebot ist riesig, daher kann man sich schonmal an den Empfehlungen der Hautärzte orientieren: Mindestens LSF 30, besser sogar 50, und sich großzügig eincremen.

Ist eine Person z. B. 1,80 Meter groß, so braucht man zwei gefüllte Stamperl Creme, das sind 40 Milliliter für den ganzen Körper, dann wird der angegebene Lichtschutzfaktor erreicht. Jedes Mal, wenn man badet, sich mit dem Handtuch abreibt oder schwitzt, muss man aber nachcremen.

Einer weiteren Faustregel gemäß sollten für den Körper sechs Teelöffel Creme benutzt werden, einer pro Körperregion, soll heißen etwa ein Löffel Creme pro Arm und Bein, sowie für Bauch und Rücken. Plus das Gesicht kommt man auf sieben Löffel. Für dieses komplette Eincremen sollte man also etwa ein Fünftel eine Flasche von 200 Millilitern nutzen.

Bei einem Test des Bochumer Dermatologen Eggert Stockfleth kam heraus, dass meist nur ein Drittel des Körpers tatsächlich mit Creme bedeckt wird, außerdem sollte man sich ja eigentlich noch gründlich einreiben und nachcremen. Onkologen gehen in einem Leitlinienprogramm davon aus, »dass in der Praxis häufig nur 1/3 bis 1/5 des angegebenen LSFs tatsächlich erreicht wird, was zu einer Überschätzung der Schutzwirkung führt.«

Man verlässt sich als Käufer auf die Herstellerangabe zum Lichtschutzfaktor, die sind aber das Ergebnis von Test unter idealen Bedingungen. »Sunblocker« als Begriff wurde in der EU verboten, denn keine Sonnencreme kann alle UV-Strahlen abfangen.

»Beim Lichtschutzfaktor bin ich der Meinung, je höher, desto besser«, so Münchner Hautarzt Christoph Liebich, als wir ihn zum Thema befragt haben. Theoretisch werden von Cremes mit LSF 30 schon 95 Prozent der Strahlen herausgefiltert, bei LSF 50 sind es drei Prozent mehr. Angesichts unserer in der Praxis im Vergleich zum Labor garantiert schlampigen Anwendung biete der höhere Faktor auf Dauer trotzdem einen besseren Schutz, sagt Liebich. Die Creme sollte man zudem nie in der prallen Sonne lassen, der Schutzfilter wäre dann weg.

Unsicher und vor allem teuer sind Sonnensprays. Auch die wollen üppig aufgetragen werden, daher sind sie vergleichsweise teuer. Laut Dermatologen sollte man die Creme nicht direkt auf die Haut sprühen, denn dabei verfliegt ein Teil des Produkts schon in der Luft. Daher sollten solche Sprays erst in die Hand gesprüht werden und erst dann aufgetragen werden, was die Sprühfunktion ad absurdum führt.

Meist sind die Produkte dünnflüssig und zerrinnen daher beim ersten Sprühstoß zwischen den Fingern. Da man die Creme noch per Hand einmassieren muss, eignen sich Sprays laut Experten auch nicht dazu, sich selbst den Rücken einzusprühen.

Haben aber z. B. Männer starke Körperbehaarung, so ist ein Spray dennoch eine Option, da sich feste Cremes auf der haarigen Haut kaum verteilen lassen. Ansonsten kann man dafür aber auch ein Sonnenschutzgel nehmen.

Eine perfekte Sonnencreme gibt es nicht, Kompromisse sind daher unvermeidbar. Entweder haben die Mittel chemische Filter, mineralische oder beides, alle Filter haben ihre Vor- sowie Nachteile.

In die Haut dringen die chemischen Filter ein, nach maximal 30 Minuten Einwirkzeit wirken sie dann. Die sind gut aufzutragen, aber die chemischen Verbindungen gelangen auch in den Körper. Die EU-Gesundheitsbehörde schätzt das aktuell als unbedenklich ein, aber die Meere werden belastet und  eventuell Korallen geschädigt.

Bei mineralischen Filtern werden auf der Hautoberfläche die UV-Strahlen reflektiert, es entsteht so etwas wie eine Schutzbarriere, daher heißen sie auch physikalische Filter. Sie wirken im Gegensatz zu den chemischen sofort, man kann sie aber oft nicht so einfach auftragen, es bleibt meist auch ein weißer Schimmer zurück. Für Kinder, stillende Mütter und Schwangere empfehlen Dermatologen mineralische Filter.

Bei modernen mineralischen Filtern in Nano-Größe geht das Eincremen leichter, es bleiben auch weniger weiße Rückstände, sie können aber in die Haut eindringen. Nanopartikel müssen in Klammern in den Inhaltsstoffen angegeben werden, etwa als »Zinkoxid (nano)«.

Manche Wissenschaftler warnen aktuell vor potentiellen Gesundheitsrisiken durch bestimmte mineralische und chemische Filter, etwa Octocrylen (auch Ethylhexyl Methoxycinnamat genannt). Die haben im Tier- und Zellversuch teils hormonähnliche Wirkung gezeigt. Titandioxid ist ein mineralischer Pigmentfilter, der krebserregend beim Einatmen sein kann, in Frankreich wird er 2020 in Lebensmitteln verboten.

Manche mineralische und chemische Sonnenschutzmittel belasten die Umwelt. Sie sind zunehmend wasserfest, setzen sich daher am Meeresboden ab und sind schwer abbaubar. Produkte, die Oxybenzon oder Octinoxat enthalten, sollen künftig auf der Antillen-Insel Bonaire, Hawaii und dem pazifischen Inselstaat Palau verboten werden, in Test-Aquarien wurde festgestellt, dass sie das Erbgut von Korallen, Fischen und weiteren Meerestieren schädigen. Mineralische Filter mit Nano-Partikeln töten zudem Wasserflöhe und sie schaden den Algen.

UV-Schutzkleidung und auch mineralische Sonnencremes ohne Nano-Partikel sind da am umweltfreundlichsten. Diese Cremes lassen sich aber eher schwer verreiben, ein weißer Film bleibt zurück und teurer als Cremes mit chemischen Filtern sind sie auch, daher sind ihre Behälter kleiner.

Ein ideales Sonnenschutzmittel, dass sich gut verteilen lässt ohne weißen Film danach, das dünnflüssig ist und wenig kostet und dabei auch noch die Gesundheit und Umwelt nicht gefährdet, gibt es nicht.

Möglichst chemiefrei und umweltfreundlich sind die Cremes aus dem Test von Sensitiv-Cremes des Verbrauchermagazins Öko-Test und Sonnencreme-Test des Nachhaltigkeits-Portals Utopia.

Alle Sonnencremes müssen mittlerweile Breitspektrum- bzw. Breitbandprodukte sein, sie alle schützen also vor UVA- und UVB-Strahlen.

Keine Creme ist komplett wasserfest, vor allem nicht wasserabweisend, dennoch gelten sogar Cremes, die nach zwei Mal 20-minütigem Aufenthalt im Wasser noch etwa die Hälfte ihres Schutzes bieten, als »wasserfest«, nach viermal und der Hälfte des Schutzes sind sie dann »extra wasserfest«. Von Hautärzten wird trotzdem empfohlen, die Creme jedes Mal nach dem Baden aufzufrischen.

Keine Creme kann UV-Strahlen hundertprozentig abfangen, daher dürfen Creme seit 2006 in der EU nicht mehr »Sunblocker« heißen.

Getestet haben wir Produkte mit LSF 30, 50 und auch 50+, darunter Cremes und Sprays mit chemisch-mineralischen UV-Mischfiltern, sowie welche mit nur chemischen oder nur mineralischen Filtern. Die Auswahl scheint aufgrund des großen Angebots eher willkürlich, wir haben uns bemüht, verschiedene Preisklassen und Merkmale abzudecken.

All unsere Testprodukte werden als wasserfest angegeben, wir gehen dennoch, wie erwähnt, davon aus, dass keine Creme komplett wasserfest sein kann, sie halten lediglich beim Baden länger.

Den angegebenen Lichtschutzfaktor haben wir nicht überprüfen können, der Schutz hängt vor allem von der richtigen Anwendung ab. Die wird am ehesten erfolgen, wenn das Produkt die eigenen Anforderungen erfüllt.

Unsere Testerin ist im Jahr mehrere Wochen am Meer und erwartet daher vor allem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Flasche oder Tube sollte praktisch sein und für mehrere Ausflüge zum Baden reichen – ausgehend von dem Richtwert 40 Milliliter pro Eincremen des Körpers. Die Konsistenz sollte sich leicht einschmieren lassen, das Hautbild danach transparent sein und der Duft eher gering.

Die Produkte wurden im heißen Juli in Madrid getestet, unsere Testerin hat einen hellen Hauttyp. Jedes Mal, wenn sie nach draußen ging, cremte unsere Testerin vorher Beine, Arme und Dekolleté ein, außerdem spielte sie eingecremt Tennis, ging spazieren und mit Freundinnen schwimmen, die auch um Feedback gebeten wurden.

Von Hautärzten wird ein Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 empfohlen. Allerdings benutzen viele eine zu geringe Menge an Sonnenschutzmittel, nämlich häufig nicht einmal ein Drittel der eigentlich notwendigen. Wer sich nicht sicher ist oder einen längeren Aufenthalt in der Sonne plant, kann deswegen auf 50 oder 50+ zurückgreifen. Ganz wichtig: Nach dem Schwimmen, dem Abtrocknen oder nach Schwitzen sollte die Sonnencreme neu aufgetragen werden. Einen hundertprozentigen Schutz bietet keine.

Der Schutz einer Sonnencreme ist stark abhängig von der Menge, die benutzt wird. Für einen sicheren Schutz braucht man deutlich mehr, als die meisten glauben. Viele benutzen nur ein Drittel der Menge, die eigentlich nötig ist. Damit der Schutz lückenlos gewährleistet ist, muss so viel Sonnencreme aufgetragen werden, dass sie problemlos an jede Stelle gelangt. Anders als bei Lotions sollte man hier nicht sparsam sein. Außerdem muss, besonders in direkter Sonne, regelmäßig nachgecremt werden.

Auch wenn „wasserfest“ draufsteht, hält der Sonnenschutz nicht ewig. Er liegt nämlich nur als ein dünner Film auf der Haut. Ist die Sonnencreme als wasserfest deklariert, übersteht sie das Schwimmen zwar besser als andere Sonnencremes. Besonders nach dem Abtrocknen ist ein Nachcremen aber wichtig, denn Schwimmgänge und das Handtuch können den Schutzfilm trotzdem beschädigen.

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